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Über 800 Gäste feierten das Kartoffel- und Dreschfest auf dem Heimathof: Eine Reise zu den Wurzeln unserer Lebensmittel

29. Sep. 2025 | Leopoldshöhe

Heimatverein Leopoldshöhe und Treckerfreunde begeistern mit traditionellem Familienfest bei strahlendem Herbstwetter und vielseitigem Programm.

Das alljährliche Kartoffel- und Dreschfest auf dem Heimathof in Leopoldshöhe hat sich erneut als herausragendes Familienereignis erwiesen. Bei herrlichem „Heimatverein-Wetter“ luden der Heimatverein Leopoldshöhe und die Treckerfreunde gemeinsam ein, um historisches Kulturgut und die Kraft des Lebens durch Früchte „aus Himmel und Erde“ auf dem Heimathof zu zelebrieren. Mit einem beeindruckenden Aufgebot an historischen Treckern, Erntemaschinen und einem liebevoll gestalteten Programm lockten die Veranstalter wohl mehr als 800 kleine und große Gäste an. Ihnen wurde ein interessantes Familienprogramm mit zahlreichen sowohl lehrreichen als auch spaßmachenden Mitmachaktionen geboten.

Ein Fest der Tradition und des Miteinanders 

Den ehrenamtlichen Helfern hatten die intensiven Vorbereitungen in den Tagen vor dem Fest einiges abverlangt. Am Sonntagmorgen, als der nasse Tau noch auf den Wiesen des Heimathofes lag, rüsteten sie dann zum Finale und öffneten die Tore des historischen Torbogens für die erwartungsvollen Gäste. Gleichzeitig wurden die Weidetore für die imposanten Trecker und Landmaschinen geöffnet. Schon bei der Einfahrt verbreiteten die Trecker mit ihrem ureigenen Sound eine ganz besondere Atmosphäre und Geräuschkulisse, die den Heimathof augenblicklich in ein lebendiges Museum verwandelte. Schon in den frühen Morgenstunden strömten die Familien herbei, um nicht nur dem Ernten mit historischen Maschinen und Geräten zuzuschauen, sondern auch gemeinsam mit ihrem Nachwuchs selbst Hand anzulegen und den Jüngsten zu zeigen, woher unsere Lebensmittel eigentlich kommen.

Vom Acker auf den Teller: Kartoffeln hautnah erleben 

Eine erste und sehr beliebte Anlaufstation war das Kartoffelbeet des Heimatvereins. Hier konnten die Kinder unter fachkundiger Anleitung von August Steinhage Kartoffeln nach altem Brauch mit der Forke auswerfen und ernten. Wer mochte, konnte die frisch geernteten Kartoffeln sogleich in einen Lehmmantel hüllen und sie in der großen Feuerschale garen. Christel Klassen und Detlef Tamm standen dabei unterstützend zur Seite und achteten stets auf die Sicherheit der jungen Teilnehmer. Dies war für die Kids eine sehr spannende und völlig neue Erfahrung in der Kartoffelzubereitung, die nicht nur Wissen vermittelte, sondern auch unvergessliche Eindrücke hinterließ.

Die Reise des Korns: Lehrreiche Einblicke mit Theodor Steiling 

Gegenüber dem Kartoffelbeet wartete bereits Theodor Steiling aus Beelen mit seinem erlebnispädagogischen Highlight „Vom Korn zum Brot“. Sein Ziel war es, den Kindern nicht nur die Wertschöpfungsketten von Lebensmitteln näherzubringen, sondern vor allem die Wertschätzung für unsere Nahrungsmittel zu vermitteln. Es war das erste Mal, dass der gelernte Landwirt und Landmaschinenschlosser, der Jahrzehnte im Qualitätsmanagement von Claas tätig war, beim Kartoffel- und Dreschfest in Leopoldshöhe dabei war. Wenn seine selbstgebauten, kleinen und kindgerechten Maschinen, die die Kinder selbst bedienen durften, auf dem Heimathof ratterten, waren sie mit großer Begeisterung dabei. Besonders das Bedienen des kleinen Mähdreschers, um das Korn auf den Weg zum Brot zu bringen, sorgte für leuchtende Augen. Der 79-jährige Landwirtschaftsexperte vermittelte technisch kompetent und in kindgerechter, erlebnispädagogischer Sprache an vielen anschaulichen Beispielen, wie unsere Lebensmittel erzeugt werden und wie wir sie wertschätzen sollten. Hier waren nicht nur junge Familien begeistert, sondern auch bei den Erwachsenen stieß der Weg unserer Lebensmittel vom Korn bis zum fertigen Brot auf größtes Interesse.

Historische Landwirtschaft im Großeinsatz 

Ein Stück weiter, auf dem Acker neben dem Heimathof, demonstrierten die Treckerfreunde die historische Kartoffelernte im großen Stil mit dem Kartoffelroder. Hier konnten die Besucher nicht nur zuschauen, sondern auch selbst Kartoffeln auflesen und für „kleines Geld“ einen Vorrat für Zuhause mitnehmen. Die historische Dreschmaschine aus den frühen 50er Jahren war prominent in der Mitte des Osterfeuerplatzes der Streuobstwiese aufgebaut. Am Sonntag wurde das gute alte Stück, das über einen Transmissionsriemen zum Ausdreschen der Weizenähren angetrieben wird, ob der guten Ernte viermal in Einsatz genommen – für die Besucher war es jedes Mal ein faszinierendes Highlight. Am Rande der Streuobstwiese, um die Dreschmaschine herum, waren die schon Jahrzehnte alten Schätze wie Lanz-Bulldog, Hanomag, Deutz, McCormick & Co. stilvoll platziert und wurden zwischendurch immer wieder zum Leben erweckt, sodass ihr ureigener Sound den gesamten Heimathof auf einzigartige Weise verzauberte.

Naturverbundenheit und Kreativität für Groß und Klein 

An der Museumsterrasse freute sich das Team von Claudia Glietz-Ganster vom Hegering Windwehe über regen Besucherandrang. Die rollende Waldschule bietet Kindern und Erwachsenen stets die Gelegenheit, die Bewohner des Waldes aus nächster Nähe kennenzulernen und für ihren Schutz zu sensibilisieren. Gegenüber hatten die Naturschützer des Nabu ihren Stand mit vielen Informationen und den immer sehr gerne angenommenen Gewinnspielen aufgebaut. Hier konnten die Besucher ihr Wissen über die heimische Vogelwelt vertiefen und spannende Fakten erfahren. In Sichtweite befand sich der Stand von Michelle Freund und Raphael Depping mit einem verbindenden Thema: Sie bauten mit den Kindern Nistkästen für den heimischen Garten und rundeten damit das naturnahe Programm ab. Hier war Handanlegen gefragt; die vorgefertigten Montagesätze wurden von den Kindern unter fachkompetenter Anleitung zusammengebaut, mit eigenen Malkreationen einladend verziert und freuen sich nun auf ihre künftigen „Mieter“.

Bezaubernde Unterhaltung und kulinarische Genüsse 

Wieder dabei und mehr als gut beschäftigt waren Helen und ihr Team vom Helo Sam’s Hair Salon. Flechtfrisuren und Kinderschminken gehen immer – mit Helen und ihrem Team ganz besonders. Die Vier hatten richtig tollen Zulauf und ganz viel zu tun! Ob als Dutt, in Zöpfen oder zum Bändigen der wilden Mähne, den kleinen Prinzen und Prinzessinnen wurden die Frisuren zauberhaft gestaltet oder wunderschöne Motive geschminkt. Ebenfalls aus dem Programm nicht wegzudenken ist das Ensemble „4 Harmony’s“ um Claudia Albri; auch diese Vier hatten gut zu tun und sorgten mit ihren flotten Rhythmen für viel Schwung und musikalische Unterhaltung. Aber auch für das leibliche Wohl hatten die Veranstalter wieder bestens gesorgt: Es gab ein vielfältiges Angebot an kühlen Getränken und – da waren sie wieder – die Früchte aus Himmel und Erde. Der noch etwas warme Apfelkuchen aus dem Backofen mit einem Sahnehäubchen, dazu ein duftender Kaffee, die leckeren Reibekuchen aus der Pfanne mit Apfelmus und am großen Grillstand auf der Streuobstwiese Bratwurst und Pommes rundeten das kulinarische Angebot ab.

Es war wieder ein rundum gelungenes Familienfest, das beide Vereine an diesem wunderschönen, sonnigen Herbstsonntag mit viel Herzblut organisiert haben und das von den vielen Besucherinnen und Besuchern gerne angenommen wurde. Ein voller Erfolg, der die Bedeutung von Gemeinschaft, Tradition und Bildung in der Region einmal mehr unterstrich.

Eine beliebte Anlaufstation war das Kartoffelbeet des Heimatvereins. Hier konnten die Kinder Kartoffeln nach altem Brauch ernten.
Ein buntes Programm, unter anderem mit der „Reise des Korns“…
…einem Bobby Car Parcours…
…Nistkästen bauen und vieles mehr rundete den Familientag auf dem Heimathof mit seinem „Kartoffel- und Dreschfest“ ab. 
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