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„Burger statt Brötchen“ – Samira erlebt den amerikanischen Traum fernab aller Klischees

23. Okt. 2025 | Oerlinghausen

Mein Auslandsjahr in den Staaten: Samira Hejosch berichtet über Kulturschock und Schulgeist

Was ist dein größter Traum? Was wolltest du schon immer mal machen? Diese Fragen stellte ich mir auch, und während du dies liest, lebe ich ihn bereits: Mit sechzehn Jahren, auf der anderen Seite der Welt. Ich bin Samira und habe mich nach meinem Abschluss alleine auf den Weg in mein Auslandsjahr gemacht – in die Vereinigten Staaten von Amerika. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, so wird es uns in Film und Fernsehen verkauft, in der Werbung gefeiert oder auch in politischen Reden vermittelt. Aber wie viel steckt wirklich dahinter und wie groß war der Kulturschock hier für mich?

Ein Leben ohne Bürgersteige

Ein Leben ohne Bürgersteige – Ich wohne in einem kleinen Dorf, kaum größer als mein Heimatort Helpup. Ringsum prägen Felder und kleine Farmen die Landschaft. Auffällig ist der Mangel an bewaldeter Fläche; Wanderwege oder Bürgersteige sind hier eine Seltenheit. Kleine Spaziergänge, für viele in Lippe alltäglich, sind in den USA ein Phänomen. Für jeden Weg wird das Auto benutzt, und wer ein größeres Grundstück besitzt, ist oft stolze/r Besitzer/in eines Golfcarts. Selbst als Nicht-Wander-Fan ist dieser Unterschied zur deutschen Kultur gewöhnungsbedürftig.

Zwischen Fast Food und Fitness

Zwischen Fast Food und Fitness – Woran ich mich schnell gewöhnt habe, war das Essen. Es besteht überwiegend aus Fast Food wie Burgern, Hot Dogs und Chicken Wings, wobei Pommes oft durch Chips ersetzt werden. „Gesund und abwechslungsreich“ ist für manche Amerikaner ein Fremdwort; ich wurde schon das eine oder andere Mal schief angesehen, wenn ich Salat wählte. Doch es ist nicht so extrem, wie man denkt. Viele sportbegeisterte Familien – und davon gibt es reichlich – achten auf eine ausgewogene Ernährung, die jedoch selten an den deutschen Standard heranreicht.

Der unbändige Schulgeist

Der unbändige Schulgeist – Das Klischee, dass Sport in den USA ein großes Thema ist, stimmt absolut. Jede Schule, ob Middle oder High School, bietet eine breite Auswahl an sportlichen Aktivitäten: Volleyball, Basketball, Cross Country, Tennis und natürlich Football und Cheerleading. Training findet meist nach der Schule statt. Der Teamspirit und die Begeisterung für die eigene Schule sind der größte Unterschied, der mir bisher auffiel.

Während in Deutschland niemand freiwillig für Schulaktivitäten länger bleibt, gibt es hier nach dem Unterricht neben Sport auch Clubs, die mit großer Begeisterung besucht werden. Bei Sportevents, von Football bis Tennis, sitzt der Großteil der Schülerschaft auf der Tribüne. Eltern tragen Schoolmerch mit dem Maskottchen, und in den Siedlungen sieht man an fast jedem Haus neben der Amerikanischen Flagge Schilder und Fähnchen in den Schulfarben. Die meisten fühlen sich sehr zugehörig und sind stolz, ein Teil davon zu sein. Ich bin dankbar für diese Erfahrungen. Langweilig wird es selten, und ich bin gespannt, was die nächsten Monate noch bringen. Ein Gastbeitrag von Samira Hejosch

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