
Landrat Axel Lehmann (rechts) überreichte Friedrich Westerheide (2. v.r.)) das Bundesverdienstkreuz. Der stellvertretende Leopoldshöher Bürgermeister Jörg Amelung (links) beglückwünschte ihn und seine Ehefrau Elisabeth zu der ebenso hohen wie seltenen Ehrung. Foto: kd
Hohe Auszeichnung für jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement
Bundesverdienstkreuz für Friedrich Westerheide
Leopoldshöhe (kd). „Unermüdlich“ – diesen Begriff verwendete Landrat Dr. Axel Lehmann gleich mehrfach, um Friedrich Westerheide zu charakterisieren. Für seinen herausragenden ehrenamtlichen Einsatz erhielt der 75-jährige Westerheide jetzt das Bundesverdienstkreuz. Damit wurde sein jahrzehntelanges Wirken für die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Asemissen-Bechterdissen gewürdigt.
Bedeutung der Auszeichnung
Das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ist die höchste Anerkennung des Staates für Tätigkeiten rund um das Gemeinwohl“, sagte Lehmann bei der Feierstunde im Gemeindehaus. „Diese Auszeichnung im Auftrag des Bundespräsidenten werde nur selten vergeben. „In Lippe werden jedes Jahr nur vier bis sechs Personen geehrt, das zeigt den besonderen Wert an“, sagte der Landrat. Das Bundesverdienstkreuz solle zugleich ein Ansporn für andere sein.
Umfangreiches ehrenamtliches Engagement
In dieser Hinsicht habe Friedrich Westerheide Maßstäbe gesetzt. Mehr als 33 Jahre lang habe er sich mit Leib und Seele für das Wohl anderer eingesetzt. „Unermüdlich haben Sie Ihre Zeit, Kraft und Mitgefühl eingesetzt, um denen zu helfen, die Unterstützung brauchten“, lobte Lehmann. Diese Einsatzfreude sei beeindruckend, denn neben seinem Beruf als Landwirt habe Westerheide gemeinsam mit seiner Ehefrau Elisabeth auch sieben Kinder großgezogen. „Vor diesem Hintergrund ist der Umfang Ihres Engagements umso beachtlicher“, betonte Lehmann.
Führungsrolle in der Kirchengemeinde
1988 wurde Westerheide in den Vorstand der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde gewählt. Als der Vorsitzende im Jahr darauf verstarb, wurde er gebeten, die Nachfolge anzutreten. Dies bedeutete auch die Gesamtverantwortung für die Finanz- und Immobilienverwaltung. Lehmann sagte: „Unter seiner Leitung wurde nicht nur das Gemeindehaus erweitert und die Kindertagesstätte vergrößert, sondern sämtliche Baumaßnahmen wurden von ihm vorbereitet und bis zur Bauabnahme begleitet. Neben der Finanzplanung sowie der Antragstellung und Beauftragung der einzelnenn Gewerke oblag Westerheide auch die Koordinierung und Überwachung der einzelnen Maßnahmen.“
Geschäftsführer der Diakoniestation
Als Vorsitzender der Kirchengemeinde war er auch für die Diakoniestation Leopoldshöhe-Helpup zuständig. Von 1989 bis 2022 war er ehrenamtlich als Geschäftsführer der Pflegeeinrichtung tätig. In dieser Zeit stieg die Zahl der Beschäftigten von vier auf 70 Mitarbeitende an. Neben der Finanz- und Personalplanung musste sich Westerheide in die wachsenden Vorgaben für die Pflegeleistungen einarbeiten.
Initiative für die Tagespflege
Auch die Eröffnung der Tagespflege mit 16 Plätzen im Jahr 2019 geht auf Westerheides Initiative zurück. Ihm ist es gelungen, die Beantragung, Bewilligung und den Bau der Einrichtung trotz der Beschränkungen während der Corona-Zeit nahezu reibungslos zu begleiten und sich in die Zusammenhänge des Tagesgeschäfts der ambulanten Pflege einzuarbeiten. „Er war für die Mitarbeitenden eine geschätzte Vertrauensperson und konnte auftretende Probleme stets einvernehmlich lösen“, sagte Lehmann.
Anhaltender persönlicher Einsatz
Bis heute engagiere sich der Geehrte in vielfältiger Weise für seine Mitmenschen. „Auf seinem Hof hat er unter anderem in Not geratenen Personen und Familien aufgenommen und regelmäßig alleinstehende Gemeindemitglieder zum Mittagessen zu sich nach Hause eingeladen“, sagte Landrat Lehmann.
Würdigung aus der Gemeinschaft
Im Namen der politischen Gemeinde gratulierte der stellvertretende Bürgermeister Jörg Amelung dem Geehrten. „Die Leopoldshöher können sich glücklich schätzen, Sie als Ehrenamtler zu haben“, sagte er. Großen Respekt für die Lebensleistung Westerheides bekundete auch der jetzige Vorstandsvorsitzende der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Asemissen-Bechterdissen, Karl Siekermann. Willy Schmidt, ehemaliger Pflegedienstleiter der Diakoniestation, sagte, dass die Mitarbeitenden „die gute, freundliche und nette Art“ ihres früheren Vorgesetzten Westerheide in Erinnerung behalten werden. Im Namen ihrer Geschwister richtete Tabea Westerheide ein persönliches Dankeschön an ihren Vater. „Du warst ein richtig großes Vorbild“, meinte sie. „Im Grunde bist Du ein verkappter Sozialarbeiter.“



